Beats und Performance
Wie die richtige Musikauswahl das Training beeinflussen kann
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Kendrick Lamar, Eminem oder Lady Gaga im Ohr und der Körper bewegt sich von alleine – diesen Trick kannten schon die alten Griechen. Zwar ballerten bei ihnen keine Rapper:innen oder Pop-Sternchen aus den Lautsprechern – dass Musik beim Sport pusht, war aber auch schon den Leichtathletik-Profis von vor 2500 Jahren klar. So glaubten die Menschen damals, dass Musik die Koordination der Bewegung unterstütze und ließen beim Weitsprung fleißig Trompete und Co. spielen. Aus einem groben Gefühl sind über die Jahre Fakten geworden und so belegen heute zahlreiche Studien, dass Musik die sportliche Leistung unterstützen und sogar verbessern kann.
Egal ob auf psychologischer oder physiologischer Ebene – ihre Superkraft entfaltet die Musik in beiden Hinsichten. So kann sie nicht nur Motivation steigern und die Herzfrequenz beeinflussen, sondern auch Ermüdungsgefühle reduzieren. Anstrengend bleibt der Halbmarathon also auch mit Musik, die letzten Kilometer läuft es sich aber mit dem richtigen Song weniger gequält. Doch welcher Song ist nun „der richtige”? Das hängt davon ab, um welche Sportart es sich handelt. Folgt man den Studienergebnissen indischer Forscher:innen aus dem Jahr 2017, so lohnt sich bei Ausdauersport wie Laufen oder Radfahren die Suche nach rhythmischen Songs mit einem gleichbleibenden Tempo. Bei ihrem Experiment beobachteten Avinash E Thakare, Ranjeeta Mehrotra und Ayushi Singh eine erhöhte Trainingsdauer mit Musik und schlossen somit auf eine Ausdauersteigerung.
Ein prominentes Beispiel für diese Wirkung bietet Haile Gebreselassie. Der äthiopische Athlet stellte 1998 den Hallenrekord über 2000 Meter auf, während er seine Schrittfrequenz mit seinem Lieblingssong „Scatman” von Scatman John synchronisierte. Der Beat des Songs passte optimal zu seiner Höchstgeschwindigkeit. Wer nicht im gleichen Tempo laufen oder Rad fahren möchte, sondern seine Leistung über die Zeit des Trainings hinweg steigern will, kann auch das Tempo der gewählten Musik mit der Zeit erhöhen. Eine gute Hilfe für die Zusammenstellung der passenden Trainingsplaylist bieten Webseiten wie songbpm.com oder choisica.com mit BPM-Zahlen (beats per minute) und passende Tracks für die eigene Geschwindigkeit. Generell gilt: Je persönlicher, umso besser. Das belegte unter anderem eine Studie aus dem Jahr 2019. Stefan Koelsch von der norwegischen Universität Bergen fand gemeinsam mit dem dänischen Hirnforscher Peter Vuust und dem britischen Neurowissenschaftler Karl Friston heraus, dass selbstgewählte Musik das Belohnungssystem des Gehirns stimuliert und somit die Motivation und positive Emotionen verstärkt.
Um euch die Erstellung eurer persönlichen Sport-Playlist etwas zu erleichtern, haben wir hier eine kleine Auswahl an musikalischen Neuerscheinungen zusammengesucht. Ob beim Joggen im Bürgerpark oder beim Workout im Unifit – vielleicht erleichtert euch ja der ein oder andere Song euer nächstes Training. Viel Spaß beim Reinhören!
Die perfekte Playlist für jeden Anlass

Flotte Joggingrunde durch den Bürgerpark
- Anxiety – Doechii
- Chasm – Beach Bunny
- What Was That – Lorde
- Stateside – PinkPantheress
- DUMM – bangerfabrique
Gymsess im Jumpers oder Unifit
- Kichta Walk – Sosa La M
- French Kisses – OG Lu & Traya
- Pink – flex53 & Keanu
- CHO – LACAZETTE
- Perfect – Grand V & Sachsentrance
Runterkommen beim Yoga (wie wär’s im Herrngarten?)
- S P E Y S I D E – Bon Iver
- Americana – Tony Anderson
- the healing song – Cephas Azariah & Elle Limebear
- Mariana – Tryst (UK)
Mucke für Ollie, Kickflip & Co.
- Jogger – nikan (feat. Ian)
- GUT AUS – badchieff, makko & SIRA
- Khalifa’s Home – Wiz Khalifa
- Second Thought – Lord Sko
- PROLLY US – Lou Phelps
Fahrradtour zur Burg Frankenstein
- Sailor Song – Gigi Perez
- Caroline – Mumford & Sons
- wunderschön – Zartmann
- Lovesick Lullaby – YUNGBLUD
- you & i – Nomuel & zeck
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