Bestens vernetzt: Darmstadts Startup-Szene boomt
Darmstadt stellt Frankfurt in den Schatten – zumindest was Startups angeht. Die Wissenschaftsstadt hat der Finanzmetropole einiges voraus. Der „Bundesverband Startups“ hat die neu gegründeten Unternehmen 2024 genau unter die Lupe genommen und kam zu einem, zumindest auf den ersten Blick, überraschenden Ergebnis. Auf 100.000 Einwohner:innen kamen 9,1 Startup-Gründungen. Deutschlandweit gab es nur in Heidelberg, München, Berlin und Aachen mehr neue Startups. In Hessen ist Darmstadt damit unangefochten an der Spitze und lässt Frankfurt hinter sich zurück, das nur auf 6,1 neue Gründungen kommt. Doch woran liegt das eigentlich?
Für Laura Abascal, Geschäftsführerin des Gründerzentrums HUB31 in Darmstadt, sind die Technische Universität (TU) und die Hochschule Darmstadt (h_da) ausschlaggebend für die Gründerszene der Wissenschaftsstadt. „Die TU Darmstadt ist eine richtige Startup-Fabrik“, erklärt sie. Ein weiterer Aspekt ist die Größe der Stadt im Vergleich zu Frankfurt. „Darmstadt ist übersichtlich, was uns einen Vorteil bietet. Alle Institutionen, die im Gründungsbereich unterwegs sind, arbeiten wirklich eng zusammen.”
Das HUB31 ist das größte Gründerzentrum Hessens. Aktuell sind 66 Startups auf einer Fläche von 5600 Quadratmetern angesiedelt, mit optimalen Voraussetzungen zum Arbeiten und Vernetzen. „Wir sind das einzige Gründerzentrum mit Laboren und Werkstätten“, erklärt Abascal.
Die verschiedensten Branchen treffen hier aufeinander: von künstlicher Intelligenz, über Nachhaltigkeit bis zu Energie und Robotik ist alles dabei. Tag und Nacht haben die Gründer:innen Zugang, bekommen vom HUB31 zusätzliche Unterstützung – egal ob es um den Kontakt zu Investor:innen, Steuerberater:innen und Expert:innen geht oder ein Startup einfach nur eine Beratung benötigt.
Im HUB31 teilen sich die unterschiedlichsten Unternehmen ihre Büroräume
Wir haben drei spannende Startups aus dem HUB31 für euch herausgesucht, die ihr unbedingt im Kopf behalten solltet.
Aurora Life Science
Die Darmstädter Gründer Philo Boras und Jonathan Oberthür haben es mit ihrem Produkt sogar schon zu Galileo geschafft. Ihre smarte Waage kann einzelne Lebensmittel mithilfe einer Kamera und künstlicher Intelligenz erkennen und hilft sowohl Sportler:innen als auch kranken Menschen, den Überblick über ihre Nährwerte zu behalten. Gesteuert wird die Waage per App über das Smartphone.
Circular Innotech
Gegründet von den beiden Freunden Yannick Zinner und Bennet Siller, spezialisiert sich dieses Unternehmen auf umweltfreundliche Verpackungen, die sich für den Versand von Waren eignen. Für ihr Material verfolgen sie den Ansatz einer Kreislaufwirtschaft – das bedeutet, dass in diesem Fall mit Papierfasern gearbeitet wird, die aufgeweicht, zersetzt und dann durch ein thermisches Verfahren zu einem neuen Produkt aufbereitet werden.
Tapari
Bis auf wenige Ausnahmen wird jeder die Spielteppiche aus der eigenen Kindheit kennen. Das Duo Jenny und Pedro hat es sich bei Tapari zur Aufgabe gemacht, einen interaktiven Spielteppich für Kinder zu entwickeln. Mit Audio-Abenteuern können sich Kinder ihre eigene interaktive Spielwelt erschaffen und das ganz ohne Bildschirm. Die ersten Kitas im Raum Darmstadt haben die Tapari-Spielmatte bereits getestet – mit durchweg positivem Feedback.
Mehr Infos zu den 63 weiteren Startups im HUB31 findet ihr unter www.hub31.de/netzwerk/