Hier entsteht Darmstadts höchstes Wohnhaus

Als Aushängeschild galt der Marienplatz im Süden der Darmstädter Innenstadt jahrzehntelang sicher nicht — hunderte Meter versiegelte Fläche und wenig Grün erfreuten maximal Parkplatzsuchende. 

Denn das Areal von 1,4 Hektar  wurde als riesiger Parkplatz verwendet. Bevor hunderte Autos täglich auf dem Schotter abgestellt wurden, befand sich sogar eine Kaserne auf dem Gebiet des heutigen Marienplatzes.

Grün statt Schotter und Staub

Nun steht der Marienplatz vor einer „grundlegenden Transformation“, wie die Stadt auf ihrer Website schreibt. Nach Jahren von Planung soll aus dem Schotterplatz ein urbanes, nachhaltiges Wohnquartier werden und das Stadtbild prägen. Neben einer Kita soll dort Darmstadts höchstes Wohngebäude entstehen.

Die Schweizer Immobilienfirma Implenia kaufte die Fläche 2021 für 14,2 Millionen Euro. Zwei Jahre zuvor hatte die Stadt einen Wettbewerb ausgerufen, um die Darmstädter in das Projekt mit einzubeziehen. Der Entwurf des Darmstädter Architekturbüros Netzwerkarchitekten für einen zukunftsweisenden Bebauungsplan mit begrünten Dachflächen, grünen Außenanlagen und Innenhöfen setzte sich dabei durch. 

Darmstadts neue Skyline

Die Stadt sieht den Neubau auf der ehemals tristen Fläche als wegweisendes Leuchtturmprojekt an. Sicherlich auch durch das 16-stöckige Wohngebäude, das das Stadtbild durch seine auffällige Höhe prägen wird. Knapp 60 Meter wird das Gebäude nach seiner Fertigstellung messen. Neben dem Wohnturm und der Kita soll ein sechsstöckiger Neubau auf dem Gelände seinen Platz finden. 

Der Schweizer Investor plant rund 310 Wohnungen in verschiedenen Preissegmenten auf dem Gelände, so sollen etwa 45 Prozent für Menschen mit kleinerem bis mittlerem Einkommen gedacht sein, gemäß dem Darmstädter Quotenbeschluss für sozial geförderten Wohnraum.Das Wohnhaus befindet sich noch nicht im Bau, bisher wurden Bauarbeiten für die Kita vorgenommen, die laut Plan im Herbst 2026 eröffnet wird. Es wird also noch ein wenig dauern, bis der Turm über Darmstadt thront. 

Überreste aus dem 19. Jahrhundert verzögerten den Bau

Durch den Fund von Mauerresten und Gewölbe auf der Kitabaustelle kam es Anfang des Jahres zu einer zweiwöchigen Verzögerung. Bei Erdaushubarbeiten sind Überreste einer alten Dragonerkaserne gefunden worden, die zum Großteil während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Nachdem die ehemalige Kaserne dem Parkplatz gewichen war, wird nun auch dieser seinen Platz hergeben müssen. Für ein neues, grüneres Projekt im Herzen von Darmstadt. 

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Titelbild: © RenderVision / Implenia

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