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Sicher auf dem Schlossgrabenfest  

Nächste Woche startet das Schlossgrabenfest zum 25. Mal. Das Fest gilt als größtes Musikfestival Darmstadts und findet vom 5. bis 8. Juni statt. Hier sind die wichtigsten Infos, um das Fest sicher zu genießen. 

Allgemeine Infos 

Seit 25 Jahren findet das Schlossgrabenfest in Darmstadt statt und hat sich als guter Start in die Festivalsaison etabliert. Doch mit der Zeit steigt auch die Unsicherheit auf Großveranstaltungen. Das Thema Sicherheit spielt dabei eine wichitge Rolle. Laut einer YouGov-Studie aus 2017 machen sich 44 Prozent der Befragten mehr Sorgen um ihre Sicherheit auf Festivals. Klar, jede Person sollte auf sich selbst achten – aber man darf nicht vergessen, dass auch die Veranstalter ein umfangreiches Sicherheitskonzept ausgearbeitet haben. 

Maßnahmen der Organisatoren – was ist geplant? 

Das G&G-Management arbeitet seit Jahren eng mit der Stadt, Feuerwehr und Polizei zusammen, um das Sicherheitskonzept ständig weiterzuentwickeln. Auch in diesem Jahr wurden Maßnahmen getroffen, um das Gelände rund um das Darmstädter Schloss abzusichern. An bestimmten Ausgängen wird abgesperrt, damit keine Autos auf das Gelände gelangen. 

Lageplan des diesjährigen Schlossgrabenfests

Quelle: Schlossgrabenfest/Presse

Die Zufahrt zum Cityring ist zu folgenden Zeiten gesperrt: 

  • Donnerstag, 5. Juni ab 17 Uhr 
  • Freitag, 6. Juni ab 16 Uhr 
  • Samstag, 7. Juni ab 14 Uhr 
  • Sonntag 8. Juni ganztägig 

Fußgänger:innen können das Gelände vor Beginn der Bühnenauftritte frei betreten. Danach wird der Zugang kontrolliert.

Ticketkontrollen beginnen: 

  • Donnerstag ab 18:00 Uhr 
  • Freitag ab 17:30 Uhr 
  • Samstag ab 16:00 Uhr 
  • Sonntag ab 15:00 Uhr 

Es gibt sechs Notausgänge und eine Erste-Hilfe-Station am Darmstadtium.  Außerdem sind Sanitäter:innen während des gesamten Fests auf dem Gelände unterwegs. 

Gegen Dehydrierung helfen kostenlose Trinkbrunnen, die am Ernst-Ludwig-Platz und am Darmstadtium zu finden sind. 

Wichtige Infos während des Festivals werden direkt durch Durchsagen der Moderator:innen, Hinweisbanner an den Eingängen oder über die Videowall bekanntgegeben. 

Festival Tipps vom Weißen Ring 

 Auch wenn die Veranstaltenden viel für Sicherheit tun, ist es wichtig, selbst achtsam zu sein. Im Gespräch mit  Detlef Daum vom Weißen Ring Darmstadt-Dieburg e.V. hat er uns ein paar Tipps gegeben, wie man mit gefährlichen Situationen auf Festivals umgehen kann. 

 K.-o.-Tropfen – aufpassen! 

Leider sind K.-o.-Tropfen immer noch ein Thema beim Feiern – auch auf Festivals. Der Weiße Ring rät: 

  • Getränke nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. 
  • Keine offenen Drinks von Fremden annehmen – auch wenn es nett gemeint scheint. 
  • Im Zweifel lieber ablehnen. 

Daum sagt dazu: „Wenn das Bauchgefühl schon sagt, dass etwas nicht stimmt – auf das Bauchgefühl hören und sich aus der Situation zurückziehen.“ 

Zivilcourage bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen 

Zivilcourage sei wichtig, sagt Daum. Wenn man merkt, dass jemand vielleicht Opfer von K.-o.-Tropfen geworden ist oder sich in einer bedrohlichen Situation befindet, sollte man nicht wegsehen. 

Was tun? :

  • Die Person eine Zeit lang beobachten. 
  • Wenn sich der Verdacht bestätigt, Sanitäter:innen, Ärzt:innen oder die Polizei rufen. 
  • Wenn nötig, gemeinsam mit der Person das Gelände verlassen. 
  • Andere um Unterstützung bitten, wenn man sich unsicher fühlt. 

Zivilcourage bei Auseinandersetzungen 

Auch körperliche Auseinandersetzungen können bei Festivals vorkommen. Hier gilt wieder: nicht wegsehen, aber sich nicht selbst in Gefahr bringen. 

Daum sagt: „Abstand halten – niemand muss sich selbst gefährden. Wenn man körperlich unterlegen ist, sollte man sich nicht einmischen. Stattdessen lieber die Polizei rufen.“ Videoaufnahmen aus sicherer Distanz können helfen, sollten aber nie das eigene Wohl gefährden. Wichtig ist: dem Opfer helfen steht an erster Stelle. 

Was tun nach einer Straftat? 

Nach einer Straftat ist es für Betroffene besonders wichtig, nicht allein gelassen zu werden. Eine zentrale Anlaufstelle können Organisationen wie der Weiße Ring, die Opferhilfe Hessen e.V. oder das Netzwerk gegen Gewalt sein, die sich dem Schutz und der Unterstützung von Opfern verschrieben haben. 

Sie bieten menschlichen Beistand, glauben den Betroffenen und helfen ihnen, erste Schritte zu gehen. Sei es durch finanzielle Soforthilfe, juristische Erstberatung oder emotionale Unterstützung. In besonders belastenden Situationen, etwa vor Gericht, begleiten sie die Betroffenen auch persönlich, um ihnen Sicherheit zu geben. 

Darüber hinaus vermitteln sie bei Bedarf Kontakte zu Fachstellen, etwa für Trauma-Beratung oder therapeutische Hilfe. Ziel ist es, den Menschen Wege aufzuzeigen, wie sie mit dem Erlebten umgehen und wieder Stabilität finden können. 

Empfehlung der Redaktion – Was sollte in der Festivaltasche sein?

Um für die Sicherheit auf Festivals zu sorgen, ist die Vorbereitung genauso wichtig wie der Spaß vor Ort. Deswegen hat unsere Politikredakteurin Gelila für euch einige praktische Gadgets für einen sicheren Festivalbesuch zusammengestellt. 

  • Scrunchie-Getränkehüllen sind Drink-Abdeckungen, die sich am Arm tragen lassen. Damit können Getränke, die ohne Deckel verkauft werden, abgedeckt werden. 
  • Taschenalarme sind kleine, unscheinbare Geräte, die es in sich haben. Je nach Hersteller können diese Mini-Alarmtöne Töne von sich geben, die bis zu 130 Dzb, laut sind.  Absolut geeignet für die Abschreckung einer potenziellen Gefahr. 
  • Trillerpfeifen sind eine günstigere Alternative zum Taschenalarm. Die Pfeifen sind leicht erhältlich und unscheinbar. Erfüllen aber denselben Zweck wie der Alarm.

Wenn ihr euch für die Geschichte des Schlossgrabenfest interessiert, findet ihr hier einen interessanten Interview mit dem Mitbegründer des Festivals, Thiemo Gutfried.

Titelbild: Schlossgrabenfest/Presse

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