Sitz! Platz! Hundesteuer!

Steuern gibt es in fast allen Lebensbereichen. Im Urlaub, im Berufsleben, im Privatleben und auch im Studium. In unserem Format „Steuer 1×1“ beleuchten wir für euch wirtschaftlich relevante Themen in und um Darmstadt. Heute: die Hundesteuer.

Die Hundesteuer ist eine örtliche Aufwandsteuer. Sie gehört zu den Gemeindesteuern und kommt somit immer der jeweiligen Gemeinde zugute. Das heißt, die Hundesteuer fließt in die Gemeindekasse und darf für das Gesamtdeckungsprinzip verwendet werden. Kurz gesagt, jede Gemeinde entscheidet selbst, wofür sie das Geld der Hundesteuer ausgeben möchten. Das Geld kann also in allen kommunalen Aufgaben eingesetzt werden. Der Steuersatz ist einmal im Jahr fällig. Auch gut zu wissen: Das Gesetz stuft das Halten eines Hundes als Privatangelegenheit ein und ihr könnt somit die Hundesteuer nicht steuerlich absetzen. Das gilt allerdings nicht für Blinden-und Assistenzhunde.

So sieht die Hundesteuer im Landkreis Darmstadt-Dieburg aus

Je nach Kommune ist der Steuersatz unterschiedlich hoch. Wer in Darmstadt wohnt, muss für seinen Ersthund ziemlich tief in die Tasche greifen. Hier liegt die Hundesteuer bei 120 Euro. In Reinheim ist die Hundehaltung am günstigsten mit 36 Euro, gefolgt von Fischbach, Bickenbach und Weiterstadt mit je 48 Euro. Ganz schön viel Geld vor allem für Studierende. Im Durchschnitt fordern die hessischen Städte und Gemeinden 67 Euro von den Hundehaltern. Die Hundesteuer kann online über ein Formular beantragt werden.

Aber wieso gibt es überhaupt eine Hundesteuer?

In erster Linie sollte die Steuer dazu dienen, die Zahl der Hunde in den Städten einzudämmen. Früher sollte die Ausbreitung von Hundekrankheiten wie Tollwut durch die Steuer aufgehalten werden. Übrigens: Legt ihr euch einen Zweithund zu, ist die Steuer höher als beim ersten Hund, beträgt dann 156 Euro. Ab dem dritten Hund werden 192 Euro fällig. Ein gefährlicher Hund kostet sogar 600 Euro.

Hundesteuer in der Kritik

Natürlich ist die Hundesteuer als zusätzliche Ausgabe bei vielen Hundehaltern nicht sonderlich beliebt. Aber auch der Bund der Steuerzahler Hessen fordert schon länger eine Abschaffung der Hundesteuer. Diese sei willkürlich, zudem stünden Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis.

Bild: Hündin Emmi von unserer Redakteurin Louisa Albert

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